Der japanische Automobilhersteller Nissan gehört spätestens seit seiner engen Zusammenarbeit mit Renault zu den „Big Playern“ im Automobilgeschäft. Genau genommen, handelt es sich bereits um die Nummer drei auf dem japanischen Automarkt. Wirft man einen Blick in die Historie der Marke, so wurde sie über viele Jahrzehnte unter dem Namen Datsun verkauft, was seit einigen Jahren auch wieder der Fall ist. Des Weiteren steckt in den Fahrzeugen der Marke Infiniti Nissan-Technik, die hier allerdings in ein noch edleres Gewand gehüllt wird und mit stärkeren Motoren versehen ist. So kommt es, dass Nissan die gesamte Bandbreite an Fahrzeugen vom Kleinstwagen bis hin zum SUV abdeckt. Auch im wachsenden Bereich der Elektrofahrzeuge zeigen die Japaner seit vielen Jahren Flagge.
Geschichte des Herstellers Nissan
Es war im Jahr 1911 als die Kaishinsha Motorcar Works ihren Geschäftsbetrieb aufnahmen. Für Japan handelte es sich um den ersten Automobilhersteller, der 1914 die Autos baute. Schon bald fuhren die ersten Modelle unter der Bezeichnung Datson, später als Datsun, ein neu geschaffener Name aus der DAT Motorcar Company und der englischen Bezeichnung für die (aufgehende) Sonne. Parallel hierzu wurde 1928 die Nihon Sangyō als Holding gegründet und mit dem Börsenkürzel Nissan versehen. 1933 trafen Datsun und Nissan zusammen bzw. Datsun wurde von Nissan gekauft. Man entschied sich jedoch bewusst dafür, den eingeführten Markennamen Datsun beizubehalten.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden die kompletten Produktionskapazitäten der Rüstungsindustrie unterworfen. Nissan bzw. Datsun baute vor allem LKW und erst nach Kriegsende folgten wieder zivile Fahrzeuge. Seinerzeit mussten die Produktionsstätten in Yokohama erst wieder aufgebaut werden, sodass zunächst Lizenzbauten britischer Modelle vom Band rollten. In den Folgen des Koreakriegs sicherte sich Nissan jedoch einen Großauftrag der US-Army und produzierte LKW. Nissan baute somit englische PKW und eigene LKW und entwickelte nach und nach die Kompetenz zum Bau eigener Fahrzeuge für den Personenverkehr.
Der erste Paukenschlag gelang den Japanern mit dem „Fairlady“. Ende der 1960er Jahre produzierte man dann den Datsun Z, der bis heute auf dem Markt ist und mittlerweile als 370Z verkauft wird. Der Sportwagen ist eine regelrechte Ikone und verkaufte sich mehr als 1,7 Millionen Mal, womit kein Modell in diesem Segment mithalten kann.
Der Datsun Z gilt als Durchbruch und seit den 1970er Jahren erlebte Datsun einen regelrechten Siegeszug, auch auf dem europäischen Markt. Das Selbstbewusstsein kam auch dadurch zum Ausdruck, dass seit 1981 der Name Nissan etabliert wurde. 1999 folgte die enge Zusammenarbeit mit Renault, 2016 stieß auch Mitsubishi zu dieser Allianz.
Nissan im Motorsport
Wenn von Nissan und dem Motorsport die Rede ist, geht es unweigerlich um die Z-Serie. Interessanterweise lassen die Japaner diese erfolgreichen Modelle jedoch lediglich in ihrem Heimatland auf die Rennstrecke und dominieren damit den Super GT. Darüber hinaus existiert jedoch auch Nissan Motorsports International (Nismo) und hat mit dem GT-R alias „Godzilla“ ein wahres „Monster“ vorgestellt. Beschleunigungen unterhalb von drei Sekunden auf 100 km/h setzen ein echtes Ausrufezeichen und wer möchte, kann diesen Rennwagen auch kaufen. Abgerundet wird die Liste der Motorsport-Erfolge durch Triumphe bei einer Reihe von Rallyes sowie dem Erreichen etlicher Geschwindigkeitsrekorde.
Innovationen des Herstellers Nissan
Nissan steht seit eh und je für Innovationskraft. In den letzten Jahren waren es insbesondere die Elektrofahrzeuge, mit denen die Japaner ihren Erfindungsreichtum unter Beweis stellten. Weitere Entwicklungen sind die 360-Grad-Perspektive, die erstmals auch in Kleinwagen Einzug hielt sowie der viel gelobte „Safety Shield“. Neu daran ist die Kombination aus unterschiedlichen Assistenzsystemen, die in der Summe etwas Neues entstehen lassen. Dadurch, dass Nissan mit seinen Ideenwerkstätten immer wieder mit Start-Ups kooperiert, dürften auch in Zukunft nicht die Ideen ausgehen.
Nissan aktuell
Kaum eine andere Automarke kann einen solchen Zuwachs verzeichnen wie Nissan. 2017 wurde der beste Absatz aller Zeiten erreicht, was insbesondere an den Zugpferden aus dem SUV-Segment liegt. Der Qashqai ist ein regelrechter Star und verkauft sich auch auf dem deutschen Markt außerordentlich gut. Ebenfalls im SUV-Segment angesiedelt sind der Juke und der X-Trail, die das Erfolgstrio komplettieren.
Wem der Sinn nach einem perfekten Fahrzeug für die Innenstadt steht, der entscheidet sich für den Kleinwagen Micra, der seit 1982 vom Band läuft. Preisgekrönt ist der Leaf, der bereits als „Auto des Jahres“ ausgezeichnet wurde und einen Elektroantrieb besitzt. Selbiges gilt auch für den E-NV200, der weltweit einzige elektrische Kleintransporter. Zuletzt sind die Sportwagen der Z-Serie alias 370Z und der GT-R mit seinen 600 PS zu nennen.